DVG und ZBT kooperieren bei Testbetankung der neuen Wasserstoffbusse

07.10.2024
Deutlich früher als erwartet sind die ersten elf Brennstoffzellen-Busse bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) eingetroffen. Während der Aufbau der erforderlichen Wasserstoff-Infrastruktur am eigenen Betriebshof planmäßig läuft, hat die DVG jetzt mit dem ZBT - Zentrum für BrennstoffzellenTechnik Duisburg eine Kooperation vereinbart, um die neuen Busse vorab für Test- und Schulungszwecke zu betanken. Das ZBT betreibt auf seinem Wasserstoff-Testfeld auf dem Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen eine Wasserstoff-Testtankstelle.

„Die Kooperation bringt Forschung mit der praktischen Anwendung im ÖPNV zusammen und ist ein gutes Beispiel, wie gut das Zusammenspiel hier am Standort funktioniert. Wir haben eine Menge Projekte in der Pipeline und treiben die Entwicklung zur Wasserstoff-Stadt mit vielen Akteuren voran“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

„Wir freuen uns, dass wir bei der Anlieferung der neuen Fahrzeuge deutlich vor dem Zeitplan liegen. Bevor unsere eigene Tankstelle am Betriebshof planmäßig fertiggestellt wird, existiert im näheren Umkreis keine Gelegenheit, unsere neuen Busse mit Wasserstoff zu betanken. Die Kooperation mit dem ZBT eröffnet uns jetzt die Möglichkeit, frühzeitig mit dem Testbetrieb und mit den Schulungen des Fahrpersonals sowie der Werkstatt zu beginnen“, sagt DVG-Technikvorstand Andreas Gutschek.

Die flächendeckende Markteinführung von Brennstoffzellen-basierter Mobilität ist nur mit effizienter und kostengünstiger Betankungstechnologie möglich. Dr. Christian Spitta, Abteilungsleiter Wasserstoff-Infrastruktur am ZBT, erklärt: „Mit unserer Wasserstoff-Testtankstelle entwickeln wir solche Technologien für Lkw, Busse und weitere Nutzfahrzeuge sowie für Züge und Pkw. Im Fokus steht dabei die gezielte Entwicklung von Komponenten und Konzepten von Tankstellen.“

Die DVG verfolgt das Ziel, ihre komplette Bus-Flotte bis 2030 auf CO2-neutrale Antriebe umzurüsten. Im vergangenen Jahr hat die DVG dazu die ersten 25 mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Busse bestellt. Die elf Standardbusse vom Typ Solaris Urbino 12 hydrogen, die jetzt bereits in Duisburg sind, sollten nach dem Zeitplan erst bis Ende des Jahres eintreffen. Die 14 weiteren Gelenkbusse vom Typ Solaris Urbino 18 hydrogen sollen bis Ende 2025 geliefert werden.

In den kommenden Wochen wird die eigene Betankungsmöglichkeit am Betriebshof Unkelstein aufgebaut. Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan. Die mobile Tankstelle wird in dieser Form erstmals in Deutschland eingesetzt und ermöglicht eine ortsunabhängige Betankung von Nutzfahrzeugen (Medieninfo vom 16.04.2024).

Bis zum Linieneinsatz der Wasserstoffbusse dauert es aber – wie angekündigt – noch bis zum Frühjahr: Denn die neuen Fahrzeuge müssen zunächst noch mit DVG-eigener Nachrichtentechnik ausgerüstet werden. Parallel erfolgen die Schulungen und Testfahrten: Sowohl Busfahrerinnen und Busfahrer als auch das Werkstattpersonal werden sich mit der neuen Technologie und den Besonderheiten der mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenbusse vertraut machen.

Hinweis für Medienvertreter: Die offizielle Vorstellung der Busse wird im Rahmen einer Pressekonferenz vor dem Linienbetrieb der neuen Busse erfolgen.

Über die Duisburger Verkehrsgesellschaft
Die DVG betreibt seit 140 Jahren den öffentlichen Personennahverkehr in Duisburg. Rund 45,3 Millionen Fahrgäste sind jährlich in 100 Bussen und 59 Bahnen unterwegs, das sind rund 124.000 Personen am Tag.

Über das ZBT - Zentrum für BrennstoffzellenTechnik
Das ZBT ist eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Brennstoffzellen, Wasserstofftechnologien und Elektrolyse-Verfahren. Alleinige Gesellschafterin ist seit dem Jahr 2005 die Universität Duisburg-Essen. In der europäischen und nationalen Spitzenforschung und in Industrieprojekten mit Schwerpunkten auf Automotive-Anwendungen und stationäre Energieerzeugung ist das ZBT mit seinen rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gefragter Forschungs- und Entwicklungspartner.